Kommunale Wärme- und Kälteplanung

Beginn der kommunalen Wärmeplanung in der Gemeinde Handewitt

Laufzeit: Bis Juli 2025

 

Die Gemeinde Handewitt hat mit Förderung durch das Nationale Klimaschutzprogramm (NKI) https://www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie den Startschuss für ihre kommunale Wärmeplanung gegeben. Dieses Vorhaben stellt einen zentralen Schritt in der nachhaltigen Entwicklung und künftigen Energieversorgung der Gemeinde dar. Ziel ist es, eine zukunftsorientierte Wärmeversorgung aufzubauen, die Energieeffizienz fördert, CO₂-Emissionen reduziert und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen minimiert.

Nationale Klimaschutzinitiative

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

 

Bedeutung und Ziele der kommunalen Wärmeplanung

Die kommunale Wärmeplanung spielt eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Klimaziele im Wärmesektor, indem sie eine nachhaltige Energieversorgung durch den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien ermöglicht. Die Dringlichkeit des Handelns ergibt sich aus der Klimakrise und den politischen Zielsetzungen: Deutschland hat sich verpflichtet, bis 2045 treibhausgasneutral zu werden. Schleswig-Holstein strebt dieses Ziel bereits bis 2040 an. Der Wärmesektor steht dabei im Fokus, da er für knapp die Hälfte der Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, während der Anteil erneuerbarer Energien im Wärmesektor aktuell nur 18,8 % beträgt (Stand 2023, Umweltbundesamt, 2024).

In der kommunalen Wärmeplanung werden systematisch Daten zum Wärmebedarf und zu den vorhandenen Energiequellen erfasst. Auf dieser Grundlage können effektive Strategien entwickelt werden, um die Treibhausgasneutralität zu erreichen. Die KWP in Handewitt verfolgt drei wesentliche Ziele:

  1. Treibhausgasneutralität: Reduzierung der Emissionen auf ein Minimum.
  2. Wirtschaftlichkeit: Sicherstellung einer kosteneffizienten Umsetzung für alle Beteiligten.
  3. Versorgungssicherheit: Stärkung der Unabhängigkeit von Energieimporten.

Planungsschritte und Maßnahmen

Die Entwicklung des Wärmeplans erfolgt in mehreren Phasen:

  1. Bestandsanalyse: Erfassung der aktuellen Wärmeversorgungssituation.
  2. Prognose: Abschätzung künftiger Entwicklungen im Wärmebedarf.
  3. Potenzialanalyse: Bewertung der Möglichkeiten zur Energieeinsparung und Nutzung erneuerbarer Energien.
  4. Räumliches Konzept: Erstellung eines Zielbildes für die künftige Wärmeversorgung, einschließlich der Definition von Wärmenetzeignungsgebieten.
  5. Maßnahmenprogramm: Formulierung konkreter Schritte zur Umsetzung, einschließlich der Integration von Wärmenetzen und Gebäudesanierungen.

Die Umsetzung dieser Maßnahmen erfolgt in enger Abstimmung mit anderen planerischen Instrumenten wie dem Flächennutzungsplan oder dem Klimaschutzkonzept, um Synergien zu nutzen und die Maßnahmen aufeinander abzustimmen.

Die kommunale Wärmeplanung wird durch eine enge Zusammenarbeit zwischen der Gemeindeverwaltung, Energieversorgern und dem Ingenieurbüro IPP ESN Power Engineering GmbH aus Kiel vorangetrieben. Der Prozess endet mit der Beschlussfassung des Wärmeplans durch die Gemeindevertretung und der anschließenden Umsetzung der Maßnahmen.