Interview-Reihe

1. Folge Interview mit Brit Genske aus Jarplund

Den Podcast finden Sie hier.

Welche Aufgaben übernimmst du im Ehrenamt?

Zur Zeit leite ich DLRG Jarplund-Weding 6 Schwimm- und Rettungsschwimmgruppen von Bronze bis zum Rettungsschwimmabzeichen Bronze. Zusätzlich führe ich das Konditions- und Schwimmtraining in unserer Wettkampfgruppe durch. Auch bei unserenRettungsschwimmwochenenden bin ich aktiv dabei. Ich begleite die Ausbildungsnachmittage von unserem Jugend-Einsatz-Team (JET) und betreue unsere Teilnehmer bei Veranstaltungen, wie z.B. Landesjugendtreffen, Happy-Hippo-Pokal oder Schlittschuhlaufen. Der Wachdienst beim öffentlichen Baden in Jarplund, sowie am Wanderuper Badesee gehört ebenfalls zu meinen Aufgaben.Im Vorstand leite ich das Ressort Erste-Hilfe. Auch führe ich die Erste-Hilfe-Ausbildung durch. Hier fange ich schon bei den ganz Kleinen an (ab ca. 4 Jahre). Gelegentlich bin ich auch bei Veranstaltungen im Sanitätsdienst tätig.

Wie bist du zu „deiner“ Aufgabe gekommen?

Ich bin damals mit meinen Kindern zum Kindergartenschwimmen gegangen. Das wurde damals von der DLRG angeboten. Hier musste ein Elternteil mit ins Wasser. Als meine Große dann so weit war und in die reguläre Schwimmgruppe wechseln konnte, wurde ich von Manfred Jendrecki gefragt, ob ich nicht Lust hätte, dort zu unterstützen. Ich wäre ja sowieso da. Und wie das so ist, mit dem kleinen Finger….Er wollte mich dann auch gerne als Ausbilder haben, also musste ich erstmal mein Rettungsschwimmabzeichen Silber machen und dann die dementsprechenden Lehrgänge besuchen. Mittlerweile habe ich den Lehrschein und auch den Ausbilder Erste-Hilfe. Hierfür waren diverse Wochenenden nötig, was ohne die Unterstützung von meiner Familie, insbesondere von meinem Mann, nicht möglich gewesen wäre.

Was motiviert dich zu so starkem Engagement?

Ich bin der Meinung, dass man durch vorleben am meisten erreicht. Ich wurde früher viel gefragt: Warum trägst du einen Fahrradhelm oder eine Warnweste? Meine Antwort war immer: Ich möchte, dass meine Kinder es auch tun. Und welches Argument ist da besser, als es selbst zu tun.

Ich möchte dem Ertrinkungstod entgegen wirken. Bei uns heißt es: Vom Nichtschwimmer zum Schwimmer, vom Schwimmer zum Rettungsschwimmer. Damit dies möglich ist, brauchen wir ehrenamtlich Tätige.

Es ist schön zu sehen, wie ehemalige Schwimmanfänger sich entwickeln und sich dann auch anfangen zu engagieren. z.B. im JET-Team, in der Anfängerschwimmausbildung, im Wachdienst und auch in der Sanitätsausbildung.

Ich finde es auch sehr wichtig, das Erste-Hilfe geleistet wird. Viel zu oft wird weggesehen, was ich nicht verstehen kann. Bei der Ersten Hilfe kann man genau eine Sache falsch machen und das ist NICHTS machen.

Hier fange ich schon bei den Kleinsten an und es macht immer wieder Spaß mit welcher Begeisterung sie dabei sind. Wenn sie am Ende der Einheit den Notruf wählen können, wissen sie wie sie Hilfe holen, trösten und ein Pflaster kleben können. Auch wenn die Eltern nachher erzählen, wie begeistert die Kinder waren. Da macht das Ganze dann nochmal so viel Spaß.


Was treibt dich an? Was ist dein persönlicher Mehrwert?

Ich habe Spaß und Freude an meiner ehrenamtlichen Tätigkeit. Ich mache etwas sinnvolles mit tollen anderen Menschen zusammen. Es ist schön, auch mal etwas zu machen, was nichts mit dem Beruf zu tun hat. Ich habe im Ehrenamt viele Menschen kennengelernt, die mein Leben bereichern.                                                                                                       Die Wertschätzung, die man im Ehrenamt erhält.

Was ist dein Wunsch oder Rat für andere Menschen?

Ich habe mal einen Spruch gelesen, der mich seitdem begleitet: „Wir können unsere Welt nicht besser meckern.“       Den finde ich ziemlich passend.

Es gibt so viele Menschen, die sich über Misstände aufregen und meckern, aber nicht bereit sind, etwas dagegen zu tun. Das regt mich auf. Immer meckern, aber nichts verändern, bloß nicht die Komfortzone verlassen. Als Beispiel Schwimmkurse, es gibt zu wenig. Aber wie wenig Eltern sind bereit, mit ihrem Kind Wassergewöhnung etc. zu machen? Das Kindergartenschwimmen konnte damals nicht mehr durchgeführt werden, weil die Kinder keine Begleitperson fürs Wasser hatten. Ich würde mich freuen, wenn andere sich auch vom Ehrenamt begeistern lassen und aktiv werden.                  Gemeinsam können wir so vieles erreichen!